Locarno am Lago Maggiore ist in einer Krise

Locarno am Lago Maggiore ist in einer Krise
Locarno am Lago Maggiore ist in einer Krise

Der wirtschaftliche Niedergang der Region Locarno am Lago Maggiore soll jetzt gestoppt werden. Dafür setzt sich die Regierung im Tessin ein. Doch Lokalpolitiker protestieren gegen die angestrebte Fusion von 17 Gemeinden. Für viele Europäer lag einst an den Gestaden des Lago Maggiore das Paradies. Mit dem „sand- und sonnenreichsten“ Strand der Schweiz und als „schweizerisches Nizza“warb Locarno am Lago Maggiore. Doch die Gäste haben mittlerweile größere Erwartungen. Ein Wellness-Zentrum, dessen erster Teil vergangenen Freitag eingeweiht wurde, entsteht deshalb am Ufer des Lago Maggiore. Das „Lido & Spa“ soll 2011 eröffnet werden. Damit möchte Locarno am Lago Maggiore im Wellness-Bereich unter die ersten drei der Schweiz kommen.

Durch die neue Attraktion soll die Wende am Lago Maggiore herbeigeführt werden, hoffen zumindest die Tourismusverantwortlichen. Im Tessin ist das Locarnese bei den Gästen zwar immer noch das beliebteste Ziel, doch um 12% gingen seit 1992 die Hotelübernachtungen zurück. Auch andere Wirtschaftszweige wurden von dieser Krise tangiert. Während es auf kantonaler Ebene eine Zunahme der Arbeitsplätze um 3% gab, nahm zwischen 2001 und 2005 die Zahl der Erwerbstätigen im Ballungsraum Locarno um 4% ab. Die Zentren Mendrisio und Lugano, die durch Zusammenschluss mit den umliegenden Gemeinden zu kompakten Einheiten wurden, verzeichneten vorab Wachstumsraten.

Aus Sicht der Kantonsregierung sind die Probleme in Locarno am Lago Maggiore hausgemacht. Denn die regionale Zusammenarbeit wird durch die Tessiner Spielart der Nabelschau, den Campanilisimo, der am Maggia-Delta besonders ausgeprägt ist, überaus erschwert. Mit einem Zusammenschluss von 17 Gemeinden möchte der Kanton diesem Zustand einen Riegel vorschieben. Ob sie sich ein Groß-Locarno vorstellen könnten, dahingehend sollen 5.500 Einwohner befragt werden. Bereits bejaht wurde die Frage von den Präsidenten der regionalen Sektionen der Parteien Lega, SVP, Grünen, SP, CVP und FDP. Dass ein Zusammenschluss mit Locarno ausgeschlossen sei, ließen daraufhin allerdings aus Ascona die Präsidenten der örtlichen Lega, SVP, SP, CVP und FDP verlauten. Ende also offen…

Datum: 27.10.2009

Kommentar (1)

Rolf Hansmann

(29.11.2009)

Ich bin verzaubert durch die Schönheit des Lago Maggiore, durch die Kraft seiner Natur und das Klima. Ich bin Verzaubert auch durch die Tessiner Architektur und die schönen Häuser. Aber was muss ich sehen? Die schönen Häuser verfallen und werden abgerissen. Locarno und Orselina sind Beispiele, an denen man sieht wie häßliche Betonklötze gebaut werden und das mediterrane Ambiente zerstört wird. Die Beliebigkeit gewinnt. Die Betonbunker können überall stehen. Der Rückgang der Übernachtungen um 12% ist für mich die direkte Folge der Verschandelung durch Betongroßbauten. Das, was so anziehend war wird durch die übertriebene Bautätigkeit und die Beliebigkeit der Architektur uninteressant. Die Verantwortlichen sollten sich überlegen, wie unattraktiv sie die den Lago Maggiore noch machen wollen. Die Mischung zwischen schönen Tessinerhäusern zu Betonburgen ist schon in Richtung Betonburgen gekippt. Höchste Zeit zu bremsen.

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