Archäologische Funde am Lago Maggiore

Kürzlich wurden am Lago Maggiore bei Angera von einem Grabungsteam Wandmalereien aus dem Paläolithikum entdeckt. So fanden die Archäologen am Lago Maggiore in unmittelbarer Nähe zur Borromeischen Rocca di Angera in der Höhle „Tana del Lupo“ Spuren von Menschen, die aus dem jungen Paläolithikum stammen. Damit sind diese Funde am Lago Maggiore zwischen 12.000 und 20.000 Jahre alt.

Mehrfach wurden in der unter dem Namen „Antro di Mitra“ bekannten Höhle in Angera am Lago Maggiore diverse archäologische Funde aus der Epoche der Römer sowie aus prähistorischer Zeit entdeckt. Bisher lag der Schwerpunkt der Suche beziehungsweise der systematisch wissenschaftlichen Untersuchungen aber nicht auf dieser Höhle. Für das unmittelbare Interesse sorgten die Studien von Professorin Serena Massa, der Leiterin des Museums in Angera. Maßgeblich wurden die Untersuchungen am Lago Maggiore durch die Adelsfamilie Borromeo, denen die Fundstätte gehört, über finanzielle Zuwendungen unterstützt.

Leiter des eigentlichen Forschungsprojektes, an dass sich die Grabungskampagne am Lago Maggiore anschloss, waren Professor Maurizio Tosi, Vorsitzender des Fachbereichs Archäologie in der Universität Alma Mater Studiorum (Bologna) und Dr. Barbara Grassi, Mitarbeiterin der lombardischen Archeologie-Behörde. Das Team entdeckte am Lago Maggiore dann im Laufe der Ausgrabungen beziehungsweise der Säuberungsarbeiten, die von der Restaurateurin Lucia Miazzo durchgeführt wurden, bislang unentdeckte Spuren. An der Decke und den Wänden der Höhle konnten trotz der durch Konkretionen und biologischen Verfall angegriffenen Oberflächenstruktur und trotz der Erosionen zahlreiche Zeichen von schwarzer und roter Farbe entdeckt werden. Darüber hinaus kamen durch weitergehende Analysen von Professor Angelo Fossati (Universita Cattolica/Mailand) auch ockerfarbene Spuren zum Vorschein. Hierbei handelt es sich höchstwahrscheinlich um Fingerabdrücke. Im restlichen Europa kommen diese Fingerabdrücke nur ganz selten vor, während sie in franko-kalabrischen Regionen ein relativ bekanntes Phänomen sind.

Auch wenn die genaue zeitliche Reihenfolge der verschiedenen Zeichen in einem langen Prozess noch in eine genaue Chronologie gebracht werden müssen, kommt diesem Fund am Gardasee eine ganz besondere Bedeutung zu.