T-Shirt statt Pullover am Lago Maggiore

Im Tessin heißt es im Moment T-Shirt statt Pullover. Denn zum Wochenbeginn ist es dort so warm gewesen, wie noch nie im Jahr 2009. Das Thermometer stieg in der Magadino-Ebene zwischen Bellinzona und dem Nordufer des Lago Maggiore bis auf 16°C. Geschuldet ist das anhaltend warme Wetter dem Nordfön. Er pfeift durch die Täler. Dies teilte der Wetterdienst "SF Meteo" jetzt mit. Auch für die nächsten Tage wird von den Meteorologen mit milden Temperaturen gerechnet. Zum Wochenende hin dürfte die Quecksilbersäule danach sogar noch einmal kräftig nach oben steigen. Die Ausbreitung des Pinienprozessionsspinners (Thaumetopoea pityocampa) und damit eine Plage seiner Puppen ist ein lästiger Nebeneffekt dieser sommerlichen Temperaturen. Das Tessiner Umweltdepartment macht alle Bewohner noch einmal darauf aufmerksam, dass durch die Puppen des Schmetterlings schwere Allergien ausgelöst werden können. Die Behörden haben dazu geraten, dass man von Larven befallene Pflanzen meiden sollte. Außerdem sollte man in Nähe befallener Pflanzen Hunde streng an der Leine führen. Unter Pinienbäumen sollte man besondere Vorsicht walten lassen. Denn auf diesen Nadelbäumen lassen sich die Larven des Schmetterlings besonders gerne nieder. Betroffene müssen die angegriffene Hautpartie sofort waschen, wenn sich nach einem Kontakt mit Larven Hautausschläge bilden. Ein Arzt muss konsultiert werden, wenn sich Reaktionen wie beispielsweise Atem-Probleme hinzugesellen.

Ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Zahnspinner ist dabei der Pinienprozessionsspinner. In Nestern leben die Raupen des Pinienprozessionsspinners. Sie verlassen im Gänsemarsch (Prozession) die Nester zur Futtersuche. Dabei verketten sich die einzelnen Raupen zu einer Reihe. Dies ist wahrscheinlich dem Umstand geschuldet, dass sie in dieser Formation für Fressfeinde wie Vögel als Schlange erscheinen und von diesen somit nicht mehr als Nahrung erkannt werden. Als Mimikry wird diese Art der Tarnung bezeichnet.