Der heutige Freitag, der 13., ist für die Wissenschaftler der Gemeinsamen EU-Forschungsstelle (GFS) im italienischen Ispra am Lago Maggiore ein Glückstag. Denn ein neues Kapitel für Umwelt und Verkehr wird durch die Inbetriebnahme der Abgasmess- und Testanlage für schwere Nutzfahrzeuge "Vela 7" (Vehicle Emission Laboratories) aufgeschlagen. Nun fahren komplette Zugmaschinen oder Busse in die neue 22 m lange und 8 m breite Halle auf Europas modernsten Rollenprüfstand, während bisher lediglich Motoren auf dem Prüfstand getestet werden konnten. Das Abgasverhalten von Fahrzeugen mit bis zu 40 t zulässigem Gesamtgewicht wird dabei gemessen.
LKW zeichnen sich schließlich für fast ein Viertel (23%) der Gesamt-Emissionen im Straßenverkehr verantwortlich, obwohl sie nur 3% der zugelassenen Fahrzeugflotte in der EU ausmachen. Nach den neuen Abgasnormen für Personenwagen sollen nun auch die schweren Nutzfahrzeuge zukünftig umweltfreundlicher gestaltet werden.
Die EU-Staaten wollen im Hinblick auf die beschlossenen Klimaschutzziele und die Feinstaubbelastung noch im April dieses Jahres die neue EuroVI-Abgasnorm für schwere Nutzfahrzeuge ratifizieren. Auf einen Wert von 0,4 g pro Kilowattstunde sollen ab 1.1.2014 die Stickoxidemissionen (NOx) von derzeit 2 g/kwh Motorenleistung runtergeschraubt werden. Ein Minderungsziel von derzeit 30 mg auf 10 mg ist bei den Partikelemissionen (PM) für den gleichen Zeitraum vorgesehen.
Ein 500 PS-starker LKW aus Turin wurde in der 6,5 m hohen Halle mit schweren Ketten festgezogen. Eine Jacke hat sich Testfahrer Philippe Le Lijour übergeworfen, bevor er in das neue Führerhaus steigt. Die GFS-Wissenschaftler haben über Nacht die Testhalle auf -15°C runtergekühlt, während an diesem Märzmorgen am Lago Maggiore frühlingshafte 18°C vorherrschen. Damit sollen für den LKW Stressbedingungen in der Klimakammer simuliert werden.
Datum: 13.03.2009
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