Der Lago Maggiore wird durch Geschiebetransporte geteilt. Dies kann durch ein neues Sonar-Verfahren analysiert werden, dass die Darstellung von Erosionswirkungen am Grund des Lago Maggiore ermöglicht. Auch die Landschaft am Lago Maggiore verändert sich sehr schnell, was z.B. Erosionsprozessen geschuldet ist. Durch limnogeologische Untersuchungen am Lago Maggiore wurde dies jetzt unter Beweis gestellt. Mit einem speziellen Sonar untersuchten Wissenschaftler des schweizerischen Wasserforschungsinstituts EAWAG den Seegrund des Lago Maggiore. Begeistert zeigte sich der Limnogeologe Flavio Anselmetti (Leiter der Untersuchung), der von der Detailtreue der Aufnahmen schwärmt. Sichtbar sind auf dem Grund des Lago Maggiore Unterwasserkabel (beispielsweise im Verzasca-Delta vor Tenero) sowie kleine Trichter, aus denen Methangas entweicht.
Mit den Aufnahmen am Lago Maggiore können Geschiebeablagerungen durch Zuflüsse exakt dreidimensional modelliert und genau kartiert werden. Dass das Maggia-Delta des Lago Maggiore über kurz oder lang den obersten Teil des Sees abtrennen wird, ist gut erkennbar. In ihrer ganzen Dramatik sind Verlandungsprozesse des Lago Maggiore zu sehen. Die Schwelle des Materials, das von der Maggia eingetragen wird und sich bis an den Fuß des Gambarogno hinüber geschoben hat, liegt schon heute höher als der Seegrund im östlichen Teil des Lago Maggiore. Schwer zu prognostizieren ist, wann beispielsweise San Nazzaro nicht mehr am Ufer des Lago Maggiore liegen wird.
Dass die Veränderungen der Qualität und Quantität der Geschiebezufuhr ebenso wie die Entwicklung des Lago Maggiore analysiert werden kann, wird durch nun mögliche Kartierungen gewährleistet. Dass sich am Abhang des Maggia-Deltas heute keine unterseeische Rinne befindet, jedoch in der Fortsetzung ehemaliger Mündungen vor Ascona, fällt dabei beispielsweise auf.
Datum: 27.12.2009
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